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Heft 4/2009: be-greifen

Heft 4/2009: Titelblatt

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

wenn Sie unsere neue Orientierung ergreifen, möchten wir Sie heute mit dem Thema be-greifen konfrontieren. Und wir möchten, dass Sie von diesen Fragestellungen ergriffen werden. Irgendwie, das wurde uns bei der Zusammenstellung der Beiträge immer wieder deutlich, hängen sie alle in faszinierender Weise zusammen, diese "Greifen-Wörter":

hoch konzentrierter BocciaspielerSo wie unser hoch konzentrierter rot gekleideter Bocciaspieler aus dem Beitrag von Anna Gutbrod von seinem Wunsch nach Sieg ergriffen ist, nachdem er die Kugel gegriffen hat. Man spürt und sieht es ihm an.

Es ist ein faszinierender Weg, den ein Säugling in nahezu jedem Moment seines Lebens über das Greifen seiner Welt zum Begreifen macht. Allerdings ist dies nicht, so betont Christian Wachsmuth im ersten Heftbeitrag, wie bei den meisten Tieren ein Reflex-Lernen, sondern etwas, das nur im direkten Wechselspiel mit der Umwelt geschehen kann. "Bevor Begreifen durch Greifen funktioniert, erfolgt eine Umstrukturierung und ein aufwändiges Lernen durch Aktion und Reaktion im kindlichen Gehirn. Merlin Donald: 'Das menschliche Gehirn ist das einzige Gehirn in der Biosphäre, das sein Potential nicht aus sich selbst heraus realisieren kann. Es muss Teil eines Netzwerks werden, bevor seine Eigenschaften entwickelt werden können.'
Das menschliche Gehirn ist im Vergleich zu allen anderen Gehirnen extrem unfertig, dafür enorm flexibel in der Ausreifung. Das Gehirn des Neugeborenen startet mit 100 Milliarden (1011)Neuronen ins Leben. Das fertige Gehirn hat zwar die gleiche Anzahl, jedoch sind in der Entwicklungsphase unglaublich viele Verbindungen zwischen den Neuronen entstanden. Man spricht von bis zu 10.000 (104)Verbindungen (Synapsen), die jede Nervenzelle vor allem in den ersten drei Lebensjahren ausbilden kann. So können rechenspielerisch 1015 Synapsen gebildet werden, eine kaum vorstellbare Zahl."

Unglaublich, finden Sie nicht auch?

Aber nun lesen Sie selbst, was es mit dem â€?¥be-greifen" alles auf sich hat!

Viel Spaß und Ergriffensein wünschen

Friedrich Fabriz
Martin Herrlich 

PDF-Icon Editorial und Inhaltsverzeichnis (PDF-Datei, 111 kb)

Leseproben

Beatmung
Susanne Krahe

PDF-Icon Beatmung - Leseprobe (PDF-Datei, 158 kb)

Du bist da wo Menschen wohnen
Andachten zum Be-Greifen
Hanna Geyer, Friedrich Fabriz, Diakonie Kork, Kehl-Kork

Predigten, das haben wir Protestanten spätestens seit Luther gelernt, das sind (ge)wichtige Worte. Zuhören, angeregt oder belehrt werden, erfüllt nach Hause gehen (»Hat der Pfarrer heut gut gepredigt?«), das macht Andacht aus. Aber was ist nun mit Menschen, die mit unseren Kommunikationsformen wenig oder gar nichts am Hut haben? Menschen, die auf »basale«, auf »unterstützte« Kommunikation angewiesen sind? Hanna Geyer und Friedrich Fabriz kramen im Schatz ihrer »basalen Andachten«.

PDF-Icon Du bist da wo Menschen wohnen - Leseprobe (PDF-Datei, 252 kb)